Viele Immobilienkäufer finden bei den derzeit hohen Preisen kaum eine passende Immobilie für sich. Was vor Jahren in den Stadtzentren begann, hat inzwischen auch die ländlichen Regionen erfasst. Vielen kommt es heute schwerer vor, eine bezahlbare Immobilie zu kaufen als früher. Aber ist das wirklich so?

Ob eine Immobilie früher einfacher zu erwerben war, hängt von verschiedenen Faktoren ab. Nicht nur spielt die Lage eine Rolle. Auch auf Finanzierungskosten (Bauzinsen) und Löhne kommt es an.

Der Finanzierungsvermittler Dr. Klein hat errechnet – so berichtet Spiegel Online –, wie viel Nettomonatsgehälter der Käufer eines 150 Quadratmeter großen Einfamilienhauses 2007 und 2017 in zehn verschiedenen Metropolregionen ausgeben musste. Dass die Immobilienpreise stark gestiegen sind, ist bekannt. Laut Dr. Klein lag der Durchschnittspreis 2007 für die beschriebene Immobilie bei 270.000 Euro. 2017 lag er schon bei 380.000 Euro.

Im Gegensatz dazu sind jedoch die aktuellen Bauzinsen durch die Niedrigzinspolitik der Europäischen Zentralbank (EZB) stark gesunken. Laut Dr. Klein sind die Zinsen in den untersuchten Städten zwischen 35 und 45 Prozent gefallen. Lagen die Bauzinsen 2007 noch bei 5,1 Prozent, betrugen sie 2017 nur noch 2,3 Prozent. Eine Immobilie zu finanzieren, ist aktuell also wesentlich günstiger.

Zusätzlich muss man die Lohnentwicklung der vergangenen zehn Jahre hinzuziehen. Laut Statistischem Bundesamt sind die mittleren Haushaltsnettoeinkommen von 2007 bis 2017 in den alten Bundesländern um 19 Prozent und in den neuen um 27 Prozent gestiegen.

Fügt man alle drei Entwicklungen zusammen, ergibt sich, dass die Finanzierung einer Immobilie von 2007 bis 2017 in neun der zehn untersuchten Regionen günstiger geworden oder vergleichbar hoch geblieben ist. Als einzige Ausnahme ist nur München teurer geworden. Nehmen wir als Beispiel Düsseldorf: Hier benötigte man 2007 für eine 20-jährige Volltilgung der Immobilie 142 Nettohaushaltsgehälter. 2017 waren hier nur noch 128 Nettohaushaltsgehälter dafür nötig. Die Finanzierung einer Immobilie ist also nicht schwerer geworden als vor zehn, beziehungsweise zwölf Jahren.

Einen Wermutstropfen gibt es allerdings: Wer heute eine Immobilie kaufen möchte, für den ist der Anteil an Eigenkapital höher. Die Ratgeber empfehlen 20 Prozent des Kaufpreises selbst zu tragen. Neben dem Kaufpreis sind auch die Kaufnebenkosten wie Grunderwerbsteuer und Notargebühren gestiegen. Denn auch diese sind an den Kaufpreis gekoppelt. Betrug der Eigenkapitalanteil in Berlin 2007 noch ca. 75.000 Euro für ein 150 Quadratmeter großes Haus, waren es 2017 121.000 Euro.

Dennoch ist die Nachfrage nach Immobilien weiterhin hoch. Wie bereits erwähnt, ist inzwischen auch die Nachfrage in den ländlichen Regionen gestiegen. Für Immobilienverkäufer ist deshalb jetzt ein guter Zeitpunkt, die eigene Immobilie zu verkaufen.

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Source: flowf