Das radioaktive Edelgas Radon dringt aus dem Boden in Häuser ein. Es ist nach Rauchen die häufigste Ursache für Lungenkrebs in Deutschland. Weil dies hierzulande kaum bekannt ist, schlägt das Bundesamt für Strahlenschutz (BfS) Alarm.

Das BfS teilt mit, dass radonhaltige Bodenluft aus dem Baugrund in Gebäuden steigt und sich in allen Innenräumen verteilt. Zwar ist in der Regel die Konzentration von Radon im Keller und im ersten Stock am größten, dennoch ist Radon auch in höheren Etagen zu finden. Je höher es aber steigt, desto mehr vermischt es sich mit radonarmer Luft, dadurch sinkt die Konzentration. Jedoch können auch Baumaterialien Radon enthalten und freisetzen.

Da Radon Lungenkrebs verursacht, gilt es als ernste Gefahr. Menschen können es weder sehen, riechen noch schmecken und atmen es somit unbemerkt ein. Je mehr Radon sich in der Atemluft befindet und je länger es eingeatmet wird, desto höher ist das Risiko, an Lungenkrebs zu erkranken. Das BfS teilt mit, dass ein Schwellenwert nicht bekannt ist, unter welchem Radon mit Sicherheit ungefährlich ist. Etwa fünf Prozent aller Todesfälle durch Lungenkrebs können – laut BfS – auf Radon zurückgeführt werden.

Eine Karte des BfS (https://www.bfs.de/DE/themen/ion/umwelt/radon/karten/boden.html) zeigt, dass Thüringen, Sachsen, Bayern, Baden-Württemberg, Rheinland-Pfalz, Hessen und Nordrhein-Westfalen besonders von einer hohen Radon-Konzentration im Boden betroffen sind. Aber auch Immobilien, die keine durchgehende Grundplatte aus Beton besitzen, sind anfällig für eine hohe Radon-Konzentration. Ebenso sind auch Immobilien gefährdet, die vor 1960 gebaut wurden und über keine moderne Feuchteisolation verfügen, nicht unterkellert sind oder sich Aufenthaltsräume im Keller befinden. Auch Spalten, Risse, Natursteingewölbe, offene Kellerböden, nicht abgedichtete Leitungsdurchführungen und Verbindungen zu unterirdischen Hohlräumen erhöhen das Radon-Risiko.

Experten raten dazu, die Radonwerte in der eigenen Immobilie messen zu lassen. Radon-Messgeräte können bei verschiedenen Anbietern bestellt werden, die die ermittelten Daten anschließend auswerten. Je nach Anbieter kann das zwischen 30 und 50 Euro kosten. Das BfS führt außerdem derzeit eine Studie zur Ermittlung der Radon-Konzentration in deutschen Wohnungen durch. Wer daran teilnimmt erhält kostenlos die Messergebnisse aus der eigenen Wohnung. Wie das ganze abläuft und ob Sie noch daran teilnehmen können, erfahren Sie hier: https://www.bfs.de/DE/themen/ion/umwelt/radon/karten/studie.html

Als Erstmaßnahme empfiehlt das BfS die Immobilie regelmäßig zu lüften – „und zwar so, dass bereits nach wenigen Minuten die gesamte Innenraumluft ausgetauscht ist.“ Außerdem sollen Türen und Leitungen zum Keller sowie Eintrittswege des Radons ins Gebäude abgedichtet werden. Radonhaltige Bodenluft kann auch abgesaugt werden, wenn der Baugrund durchlässig genug ist. Lassen Sie sich im Zweifel von einem Radon-Fachmann beraten.

Möchten Sie wissen, wie radonhaltige Luft den Wert Ihrer Immobilie beeinflusst? Kontaktieren Sie uns. Wir beraten Sie gern.

 

Rechtlicher Hinweis: Dieser Beitrag stellt keine Steuer- oder Rechtsberatung im Einzelfall dar. Bitte lassen Sie die Sachverhalte in Ihrem konkreten Einzelfall von einem Rechtsanwalt und/oder Steuerberater klären.

 

 

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Source: flowf